31. Juli 2025

Die höchsten Berge des Sonnensystems

Die höchsten Berge des Sonnensystems befinden sich auf verschiedenen Planeten, Monden und sogar Asteroiden. Der größte ist Olympus Mons auf dem Mars – ein riesiger Schildvulkan mit etwa 22 bis 26 Kilometern Höhe, der durch lang andauernden Vulkanismus ohne Plattentektonik entstanden ist. Auf dem Asteroiden Vesta ragt im Rheasilvia-Krater ein zentraler Berg über 20 Kilometer empor – entstanden durch einen gewaltigen Einschlag. Der Saturnmond Iapetus besitzt einen seltsamen Äquatorwulst namens Equatorial Ridge, der ebenfalls bis zu 20 Kilometer hoch ist. Auf dem Jupitermond Io finden sich tektonisch aufgewölbte Riesenberge wie Boösaule Montes mit bis zu 17 Kilometern Höhe. Auch auf der Venus gibt es ein gewaltiges Gebirge: Maxwell Montes, mit rund 11 Kilometern, ist dort der höchste Punkt. Diese Berge zeigen die geologische Vielfalt und Dynamik unseres Sonnensystems.


Die höchsten Berge in unserem Sonnensystem sind beeindruckende geologische Strukturen, die in ihrer Größe weit über das hinausgehen, was wir von der Erde kennen. Ihre Entstehung ist eng mit der geologischen Aktivität der jeweiligen Himmelskörper verbunden – etwa mit Vulkanismus, tektonischen Bewegungen oder gewaltigen Einschlagsereignissen. Besonders auf Monden und Planeten mit geringerer Schwerkraft als auf der Erde konnten sich Berge bilden, die mehrere Kilometer höher sind als der Mount Everest.

Der wohl bekannteste und höchste Berg des Sonnensystems ist der Olympus Mons auf dem Mars. Dieser gewaltige Schildvulkan überragt alle anderen Erhebungen auf den Planeten unserer Nachbarschaft. Mit einer Höhe von rund 22 bis 26 Kilometern (je nach Messweise) ist er etwa zweieinhalb Mal so hoch wie der Mount Everest. Seine Entstehung verdankt er dem Umstand, dass auf dem Mars keine Plattentektonik existiert. Auf der Erde würde ein Hotspot, wie etwa unter Hawaii, durch die Bewegung der tektonischen Platten neue Vulkane erzeugen, während alte erlöschen. Auf dem Mars hingegen blieb die Erdkruste an Ort und Stelle, sodass Magma über Millionen von Jahren immer wieder an derselben Stelle aufstieg und den Vulkan in die Höhe wachsen ließ. Der geringe atmosphärische Druck und die schwache Schwerkraft des Mars ermöglichten zusätzlich das Entstehen dieser extremen Struktur.

Auch andere Himmelskörper des Sonnensystems beherbergen gewaltige Gebirge. Auf dem Jupitermond Io zum Beispiel gibt es Berge, die teilweise sogar höher als der Mount Everest sind – obwohl Io vergleichsweise klein ist. Die Entstehung dieser Berge ist allerdings nicht vulkanisch, sondern tektonisch bedingt. Io wird durch die gewaltigen Gravitationskräfte Jupiters und seiner Nachbarmonde stark gequetscht und gedehnt, was zu enormem geologischen Stress und Hebungen der Oberfläche führt. Diese Prozesse erzeugen isolierte Gebirgsmassive, die steil und zerklüftet erscheinen und mit bis zu 10 bis 17 Kilometern Höhe außergewöhnlich hoch sind. Einige dieser Berge ragen aus ausgedehnten Lavaebenen empor und bieten einen faszinierenden Kontrast zur ansonsten vulkanisch aktiven Oberfläche des Mondes.

Ein weiteres herausragendes Beispiel findet sich auf dem Asteroiden Vesta im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Dort erhebt sich im sogenannten Rheasilvia-Becken ein zentraler Berg, der möglicherweise über 20 Kilometer hoch ist. Da Vesta ein vergleichsweise kleiner Himmelskörper mit nur etwa 530 Kilometern Durchmesser ist, ist die Existenz eines derart hohen Berges umso erstaunlicher. Er entstand durch einen gewaltigen Einschlag, bei dem das Material im Zentrum der Kollision aufstieg und den zentralen Gipfel bildete. Solche Strukturen sind in der Asteroidengeologie nicht ungewöhnlich, aber Vestas Zentralberg zählt zu den extremsten Beispielen.

Auch auf anderen Planeten wie der Venus und dem Merkur gibt es mächtige Erhebungen. Die Venus, deren Oberfläche durch dichte Wolken verhüllt ist, besitzt mehrere ausgedehnte Hochlandregionen mit großen Vulkanen, wie beispielsweise Maxwell Montes, dem höchsten bekannten Gebirge der Venus. Diese Gebirge sind vergleichbar mit den höchsten Erhebungen der Erde, wurden jedoch unter völlig anderen klimatischen und geologischen Bedingungen geformt. Auf dem Merkur wiederum sind hohe Klippen und sogenannte „Steilabbrüche“ zu finden, die durch das Schrumpfen des Planetenkerns entstanden. Zwar erreichen sie nicht dieselbe Höhe wie Olympus Mons oder die Io-Berge, sind aber in geologischer Hinsicht ebenfalls sehr bedeutend.

Insgesamt zeigen die höchsten Berge unseres Sonnensystems, wie vielfältig die tektonischen, vulkanischen und klimatischen Prozesse auf verschiedenen Himmelskörpern sein können. Sie sind nicht nur faszinierende Naturwunder, sondern liefern auch wertvolle Einblicke in die geologische Vergangenheit und innere Dynamik der Planeten und Monde. Die Erforschung dieser gewaltigen Strukturen hilft uns dabei, die Entstehungsgeschichte des Sonnensystems besser zu verstehen – und zeigt, wie sehr sich die Geologie auf anderen Himmelskörpern von der der Erde unterscheiden kann.


1. Olympus Mons (Mars)
Höhe: ca. 22–26 km
Erklärung:
Olympus Mons ist der höchste Vulkan und zugleich der höchste bekannte Berg im Sonnensystem. Es handelt sich um einen gigantischen Schildvulkan mit einer Basis von über 600 km Durchmesser. Er konnte so hoch wachsen, weil es auf dem Mars keine Plattentektonik gibt – das Magma stieg über Millionen Jahre an derselben Stelle auf. Die geringe Schwerkraft des Mars begünstigte das Entstehen dieser enormen Höhe.
2. Rheasilvia-Zentralberg (Vesta)
Höhe: ca. 20–22 km
Erklärung:
Dieser Berg liegt im Zentrum des Rheasilvia-Kraters auf dem Asteroiden Vesta. Er entstand durch einen massiven Einschlag, bei dem das Zentrum des Kraters durch zurückprallendes Material aufstieg. Für einen so kleinen Himmelskörper wie Vesta ist diese Höhe außergewöhnlich.
3. Equatorial Ridge (Iapetus, Saturnmond)
Höhe: bis zu 20 km
Erklärung:
Iapetus besitzt einen ungewöhnlichen Äquatorwulst – eine Gebirgskette, die sich ringförmig um den Äquator zieht. Ihre genaue Entstehung ist ungeklärt, Theorien reichen von einem ehemaligen Ringsystem bis zu tektonischen Prozessen. Sie zählt zu den merkwürdigsten Strukturen im Sonnensystem.
4. Ascraeus Mons (Mars)
Höhe: ca. 18 km
Erklärung:
Einer der drei großen Marsvulkane der Tharsis-Region. Auch Ascraeus Mons ist ein Schildvulkan mit sehr flachen Hängen und einer ausgeprägten Caldera (Einsturzkrater). Seine Höhe macht ihn zum zweithöchsten Vulkan des Mars nach Olympus Mons.
5. Boösaule Montes (Io, Jupitermond)
Höhe: ca. 17.5 km
Erklärung:
Io ist der vulkanisch aktivste Himmelskörper im Sonnensystem. Die Boösaule Montes sind riesige tektonische Berge, die durch starke innere Spannungen entstanden sind, verursacht durch die gravitative Wechselwirkung mit Jupiter und seinen anderen Monden.
6. Arsia Mons (Mars)
Höhe: ca. 17 km
Erklärung:
Der südlichste der drei Tharsis-Vulkane. Arsia Mons besitzt eine der größten Calderas im Sonnensystem. Die Entstehung des Vulkans ähnelt der von Olympus Mons, wobei seine Aktivität wahrscheinlich früher endete.
7. South Boösaule Montes (Io, Jupitermond)
Höhe: ca. 16 km
Erklärung:
Ein weiteres gewaltiges Gebirgsmassiv auf Io. Im Gegensatz zu vulkanischen Bergen ist South Boösaule Montes durch horizontale Krustenbewegungen entstanden. Die Entstehung ähnelt Gebirgsfaltungen auf der Erde, ist aber auf Io von extremer Intensität.
8. Pavonis Mons (Mars)
Höhe: ca. 14 km
Erklärung:
Teil der Tharsis-Vulkanregion auf dem Mars. Pavonis Mons ist ein riesiger Schildvulkan und liegt zwischen Arsia Mons und Ascraeus Mons. Alle drei sind Teil einer vulkanischen Kette, ähnlich wie die hawaiianischen Inseln auf der Erde.
9. Maxwell Montes (Venus)
Höhe: ca. 11 km
Erklärung:
Maxwell Montes ist das höchste Gebirge auf der Venus. Es liegt in der Hochlandregion Ishtar Terra. Die genaue Entstehung ist noch nicht vollständig verstanden, vermutlich handelt es sich um ein Ergebnis tektonischer Hebung. Wegen der dichten Atmosphäre ist das Gebirge nur durch Radar sichtbar.
10. Euboea Montes (Io)
Höhe: ca. 10.5 km
Erklärung:
Ein massiver Gebirgsblock auf Io, der sich steil aus der Oberfläche erhebt. Die ungewöhnliche Form – ein einseitiger Abbruch – weist auf komplexe tektonische Hebungs- und Bruchprozesse hin. Trotz Io’s vulkanischer Aktivität ist Euboea Montes nicht vulkanischen Ursprungs.

Diese gewaltigen Berge sind nicht nur geologisch faszinierend, sondern auch Zeugen der enormen Kräfte, die im Inneren von Planeten und Monden wirken. Sie verdeutlichen, wie unterschiedlich geologische Prozesse ablaufen können – abhängig von Schwerkraft, Atmosphäre, innerem Aufbau und tektonischer Aktivität.

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