11.Oktober, 2025
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat am 6. Oktober 2025 einen bedeutenden Erfolg mit dem Start seines ATHEAt-Flugexperiments gemeldet. Die Forschungsrakete hob erfolgreich vom Weltraumbahnhof Andøya Space im Norden Norwegens ab. Ziel der Mission ist die Erforschung und Erprobung von Hochtemperatur-Technologien für zukünftige, wiederverwendbare Raumtransportsysteme (RTS). Solche Systeme sind essenziell für die Reduzierung von Kosten und die Steigerung der Frequenz von Weltraumflügen. Das Experiment konzentrierte sich auf den kritischen Bereich des Hyperschallflugs, also Geschwindigkeiten, die deutlich über der fünffachen Schallgeschwindigkeit (Mach 5) liegen. Während des kurzen Fluges erreichte die Trägerrakete Geschwindigkeiten von über Mach 9, was die enormen Herausforderungen dieses Geschwindigkeitsbereichs simuliert. Bei diesen extremen Geschwindigkeiten entstehen an der Oberfläche des Flugkörpers Temperaturen von über 2.000 Grad Celsius. Dies führt zu enormen aerothermalen Belastungen auf die verwendeten Materialien und Strukturen. Die dabei gewonnenen Daten sind direkt auf den Wiedereintritt von Raumfahrzeugen in die Erdatmosphäre übertragbar. Im Speziellen testete das DLR neue Entwicklungen im Bereich des thermischen Managements und des Hitzeschutzes. Die erste Antriebsstufe der Forschungsrakete, genannt RED KITE, brachte das Experiment erfolgreich auf seine Flugbahn über das Nordmeer. Das DLR betreibt die Mobile Raketenbasis (MORABA), welche die Daten des Experiments in Echtzeit empfing und auswertete. Der Testflug liefert wichtige Erkenntnisse für die Konstruktion langlebiger und robuster wiederverwendbarer Raumfahrzeuge.