Das James-Webb-Teleskop und Pandoras Galaxienhaufen (Abell 2744)

11.Oktober, 2025

Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) liefert weiterhin bahnbrechende Aufnahmen aus den Tiefen des Universums und konzentriert seine aktuellen Veröffentlichungen auf den Galaxienhaufen Abell 2744, bekannt als „Pandoras Galaxienhaufen“. Dieser Galaxienhaufen ist das Ergebnis der gewaltigen Kollision mehrerer kleinerer Haufen und liegt etwa 3,5 Milliarden Lichtjahre entfernt. Die hohe Auflösung der JWST-Instrumente ermöglicht es Astronomen, beispiellose Details dieses komplexen kosmischen Gebildes zu erfassen. Die Aufnahmen betonen insbesondere die Auswirkungen der Dunklen Materie, deren Präsenz durch ihre gravitativen Effekte sichtbar wird. Die immense Masse des Galaxienhaufens krümmt die Raumzeit in seiner Umgebung und fungiert dadurch als gigantische kosmische Lupe. Dieses Phänomen ist als Gravitationslinseneffekt bekannt und ist hier besonders ausgeprägt. Licht von extrem weit entfernten Galaxien – die sich oft im frühen Universum befinden – wird durch Abell 2744 verzerrt und verstärkt. Diese fernen Galaxien erscheinen oft als rötliche, langgezogene Bögen in den Bildern. Durch die Analyse dieser verzerrten Formen können Wissenschaftler die Verteilung und Dichte der Dunklen Materie innerhalb des Haufens präzise kartieren. Die verstärkten Bilder erlauben es Forschern, Galaxien zu untersuchen, die sonst für Teleskope unsichtbar wären. Pandoras Galaxienhaufen dient somit als natürliches Vergrößerungsglas für das frühe Universum. Die Beobachtungen des JWST helfen, die Prozesse der Galaxien- und Haufenentwicklung besser zu verstehen. Ferner beleuchten sie die Rolle der Dunklen Materie bei der Entstehung der großräumigen Strukturen im Kosmos.

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