04.Dezember, 2025
Vulkane spielten in der Frühgeschichte der Erde eine absolut zentrale Rolle bei der Steuerung und Regulierung des globalen Klimas über geologische Zeiträume hinweg. Sie fungierten als wichtige Schnittstelle zwischen dem Erdinneren und der Atmosphäre, indem sie große Mengen an Gasen und Partikeln freisetzten. Die Hauptfunktion der Vulkane lag in der Freisetzung von Kohlendioxid (CO2), einem starken Treibhausgas, das über Jahrmillionen hinweg in die Atmosphäre gelangte. Dieses CO2 war essenziell, um das urzeitliche Klima zu erwärmen und die Erde in den ersten Milliarden Jahren vor dem vollständigen Einfrieren zu bewahren.
Die vulkanische CO2-Freisetzung kompensierte den Effekt der „schwachen jungen Sonne“; da die Sonne in der Frühzeit weniger Energie abstrahlte als heute, war ein erhöhter Treibhauseffekt notwendig, um flüssiges Wasser auf der Oberfläche zu erhalten. Allerdings können Vulkanausbrüche auch einen kurzfristig stark abkühlenden Effekt haben, der das Klima rasch beeinflusst. Das liegt an der Freisetzung großer Mengen von Schwefeldioxid (SO2), das in der Stratosphäre zu Sulfataerosolen oxidiert. Diese feinen Partikel reflektieren das Sonnenlicht zurück ins All, wodurch eine temporäre Abkühlung der Oberfläche – die sogenannte vulkanische Winterwirkung – eintritt.
Im Kontext des urzeitlichen Klimas war das langfristige Gleichgewicht zwischen dem Ausgasen von CO2 durch Vulkane und der Entfernung von CO2 durch Verwitterung entscheidend. Dieser globale Kohlenstoff-Silikat-Zyklus gewährleistete, dass Temperaturschwankungen über geologische Zeiträume hinweg automatisch gedämpft wurden. Wenn das Klima zu stark abkühlte, verlangsamte sich die CO2-entziehende Verwitterung, während die Vulkane weiter CO2 freisetzten, was zu einer Erwärmung führte. Umgekehrt sorgte Wärme für eine beschleunigte Verwitterung und damit für eine CO2-Abnahme in der Atmosphäre. Vulkane waren somit die thermostatische Kontrolle der Erde, die über Jahrmilliarden hinweg die Bewohnbarkeit unseres Planeten sicherte.